Tag 7: Das grosse Funkeln


Funkelkammer

Einmal, ganz kurz war das Blau des Sees sichtbar, aber nur einige Augenblicke.

 

Ich schreibe diese Zeilen während sanfte Gewässer die Mauern umspülen.

 

Funkelwort zur Funkelkammer = geheimnisvolle Verwandlung.

 

Mein Blick schweift erkundend umher und erntet, was ich nicht gesät habe.

 

Schwebende farbige Perlen, federleicht.

 

Hildegard, diese Birkenstock Tussi mit ihren farbenfrohen, geringelten Socken und ihrem fordernden Blick verunsicherte ihn total.

 

Mit Pantoffeln, Pyjama und Winterjacke bewaffnet rufe ich meinen fliegenden Perserteppich herbei und ordne darauf den Balkon, den Telefonhörer und den grossen Seekorb um mich herum.

 

In diesem Zimmer steht ein Licht in der Ecke.  Mein Funkelwort: Freundschaft

 

Ostern in Cannobio war letztes Jahr.

 

Diese Elfen tänzeln in der Luft vor Dschidifruschi demütig hin und her, und plötzlich fällt Dschidifruschi's Blick auf eine ganz lieblich aussehende Elfe.

 

Verboten ist es ja nicht, auch nicht für die Alten. 

 

Die warmen Sonnenstrahlen haben sie aus ihrem Traum wachgekitzelt. 

 

Sommergast, wo bist du?

 

 


Was wahr ist und was nicht, wissen die Götter

Ich bin Rolf, ein resoluter und ruhiger Mensch, ein gerne ruhender Mensch, oft auch ein rufender aber werde nicht immer gehört, ein renommierter Naturkenner, ein gehender Mensch, ein ruheliebender Mensch, ein redseliger Mensch, den…

 

Ich habe hier teilweise mitgemacht, um eine Plattform für meine Gedanken zu haben. Auch um gedanklich Ungewohntes anzugehen.


Ich bin Karin, das kurlige Kaulquappengeplapper, die karismatisch-schmunzelnde Kuchenvertilgerin, das komische KulturAntiOrakel, die Krisenbezwingerin, das kraftprotzende Kreuselkümmelmonster, die kundige KreuzUndQuerMitquatscherin, die Kausalträumerin, die KurzOderLanghaarUnangepasste aber auch die sich kategorisch-um-andere Kümmernde.

 

Und ich habe hier mitgemacht, um keinem Kahlphantasieschlag und keinem Klugscheissertum anheim zu fallen, keine kleinlaute Klagemauer zu werden, aber doch klar zu kommunizieren: Ich bin hier und bleibe noch!


Ich bin Sandra

 

Auf Sehnsuchtsflügeln

Seh ich mich segeln

Sonnendurchflutet

Stundenlang sinnieren

Schwelgend so sein

Singende Reime schreiben

Sinnlich satt schlemmen

Schmetterlinge am Strauch

Samtpfoten auf dem Schoss

Schnurren, schmusen, streicheln

So süss umschlungen

Seine Liebsten schützen

Schätze sammeln

Sanft umspülen

Stranden, schwimmen

Sagenhaft selig

Salsa schwingen

Seele stärken

Spannungsgeladen

Schritte erden

Vom Schöpfer geliebt

Schöner kann‘s nicht sein

Sag, erkennst du mich?

Sonnenklar!

 

Ich habe mitgemacht, weil ich schreibend Spass spüre, so selbst Sinn sehe, soziales Schaffen liebe, sagenumwobenes spinne, Spagatsätze springe, stolpere, sprachlos stöbere, es schrecklich spannend finde, so schwärmend schöpferisch zu sein.


Ich bin Marisa, die mehrsprachige Madonna, die modebewusste Maklerin, die magersüchtige Medizinerin, die masslose Männerverehrerin, die meisterhafte Malerin, die merkwürdige Mitläuferin, die messerscharfe Marxistin, die machthungrige Musikerin, die missgünstige Märtyrerin, die mysteriöse Mätresse.

 

Und ich habe hier mitgemacht, um mutig Meisterwerke zu produzieren.


Ich bin Edith, ein einfältiges, eifersüchtiges Energiebündel und etwas eigensinnig; ich lebe in einem eher einfach eingerichteten Estrichabteil. Ich bin eine Eierliebhaberin, erfolgreiche, englische Eierdesignerin; einmalig für diese Eierkunst erhielt ich einige erste Preise dafür.

 

Ich habe hier mitgemacht, um erneut den ersten Preis, die eintausend Euro einzukassieren oder eventuell einen Ehrenpreis. Es wäre für mich eine Ehre.

 

Eigentlich bin ich eine eher ruhige Person, naturliebend und pflegeleicht. Ich bin eine realistische Idealistin, mit Hang zu Ästhetik. Diese 7 Tage waren mein erstes Schreibexperiment.


Ich bin Günter,

 

der Gute von geringer Grösse, aber geistiger Güte,

der gute Göttergatte mit gewöhnungsbedürftigem Gemüte,

der grimmige Gastgeber mit grünem Gaumen und gereizter Gurgel,

der galante Gockel mit grauem Gewand und glänzendem Ganzhaargel.

 

Ich bin Günter,

 

der geldhungrige Goldgräber,

der geduldige Gabiwerber,

der genügsame Grünteegurgler,

der gewiefte Gruftigoogler,

der ganztägige Gitarrengaukler,

der geschäftige Geflügelhändler.

 

Ich bin Günter, von der Glatze bis zur Galleblase,

Doch gelegentlich genaues Gegenteil vom Gefasel.

 

Ich habe hier mitgemacht, um Glanz und Gloria zu ergattern, um Glut und Glimmer zu entfachen.


Ich bin Markus, der Material meidende Musikmacher,

mehr Mist mitführend als menschlich mitfühlend,

mag Möhren manchmal, mit Morcheln meistens,

muss meine Mundartwerke mit Methode machen –

mehr Mut mieche mich meisterhafter.

Mein Motto:

Moderne Melodien machen munter,

mittelalterliche mehr melancholisch.

 

Und ich habe hier mitgemacht – mitgemacht – was heisst denn hier mitgemacht?

Mit dem Mund mehr als der Mine.

Machte montags mal mein Musterg’rime.

Und ich habe hier mitgemacht – mitgemacht – was heisst denn hier mitgemacht?

Die mentalen Megasachen

mochte Markus meist nicht machen.

Und ich habe hier mitgemacht – mitgemacht – was heisst denn hier mitgemacht?

Mit dem Mund mehr als der Mine!


Ich bin Cleopatra, genannt Cleo, chaotisches Chamäleon, charmant becirce ich nicht nur Caesar, mein Sog ist stärker als Charybdis. Clownesk bei zu viel Champagner. Chiron ist mein Leitplanet. Spreche Chuchichäschtli mit Akzent aus (Rate welcher: Cubanisch? Chinesisch? Costaricanisch?). Ritual: Cappuccino und Croissant im Cafe Cairo. Fahre einen Citroen Cactus, liebe Cocospalmen und Pina Colada. Chorleiterin, spiele leider nicht Cora. Rege Campingplatzbesucherin, Cousine von Claudine und Charles. Und ich habe hier mitgemacht, weil Schreiben cool ist!


Ich bin Marcel, das melancholische, monogame Multitalent, ein begnadeter Maler, Magier, Musiker, Meisterkoch.

Ein massloser Macho, mampfender Marroniesser, Mikado spielender Matratzentester mit mystischen Mandelaugen.

Mein Mund duftet nach Mango Marmelade und macht manche Mädels mega meschugge.

Manchmal ein muskulöser, Milch trinkender Misanthrop, aber auch ein machthungriger, materialistischer Museumsgänger.

Ein multiplexer Mathematiker mit mafiösen Methoden. Ein Männer mordendes Monster, das meisterhaft Mirabellenlikör mixt.

Mitunter mangels anderer Möglichkeiten Molekularbiologe mit Matur in Massageoel mischen.

 

Und ich habe hier mitgemacht, um Barbara und Milliarden von Menschen zu mystifizieren.


Erika bin Ich

 

Die elastische, graziöse Vortänzerin des Elfenballets. Erfolgs gewohnt eile ich über das Eichenparkett hinweg. Eigensinnig und doch einfühlsam. Egozentrisch meine aus Eichenfell hergestellten Ballerinas, ergänzt mit Enzianblumen, blauen Schnürsenkel die sich wie Efeu über meine Aerobic gestählten Waden schlängeln.

 

Ein Partner kalt wie Eiswürfel im Gin, aber sehr Energie geladen hilft mir er mit seiner Erbsen zählerischen Art zu Einlagen die das Erfolgsgewöhnte Publikum mit zahlreichen Standing Ovationen von den Sitzen reisst. Das Publikum mit zahlreichen Blumensträussen welche sie nach der Vorstellung werfen.

 

Ein Ballett-Töses Grossereignis, nicht wahr aber gut erfunden, ein Event mit Happy-End.

 

Dafür werfe ich einen Blumenstrauss aus Worten Richtung Barbara. 1000 Dank für die einfach wunderbaren letzten Schreibtage. Ein für mich einmaliges schönes Erlebnis.

 

Ei, Ei, Ei für alle ein schönes Osterfest.


Ich bin Marie-Louise

 

Und Mutter meiner Musterkinder. Micha macht momentan Militärdienst. Mein Mann war mal Maurer.

 

Mir munden Mc-Café Muffins mit Milchkaffee, mhhh!

 

Mache mir massiv Mühe mit Schülern mit Migrationshintergrund. Muss möglichst mit Methodik messen, massregeln, musizieren, malen, mittragen, Mut machen. Müsste minder meckern, mehr motivieren!

 

Meine Meinung mitteilen macht mir Mühe inmitten mundstarker Menschen. Mein Mut müsste sich mehren, auch mal nicht mustergültig, makellos zu sein. Matamorphose meditieren meint manchmal Mist, Müll, Morast umarmen lernen! Minderwert minimieren: Muss mich nicht mit Mammuts messen!

 

Meine Melodie mag mitunter melancholisch sein, mädchenhaft mager, mäuschenstill – aber manchmal ist sie magisch, machtvoll, majestätisch.

 

(Alles wahrheitsgemäss :-))

 

Und ich habe hier mitgemacht, weil mir eine äusserst sympathische Arbeitskollegin das kreative Schreiben schmackhaft machen konnte! Gott und ihr sei Dank!


Ich bin Martina, die mustergültige Materialverwalterin, die meisterhafte Malerin, die massentaugliche Managerin, die mannigfaltige Medienschaffende, die muskelbepackte Matrosin, die muffige Matratzenverkäuferin, die musenhafte Museologin, die massgeschneiderte Moraltante, die moralische Marionettenspielerin, die miserable Mondexpertin, die maskenhafte Modepuppe, die mürrische Machthaberin, die miserable Meistersängerin, die minimalistische Meinungsforscherin, die mütterliche Mammutexpertin, die meistgelesene Molekularbiologiewissenschaftlerin, die mondsüchtige Marsliebhaberin. Und ich habe hier mitgemacht, um aus momentan mühevollen und machtlosen Momenten mehr und mehr märchenhafte, musische und mutige zu machen.


Ich bin Steffi, eine strohblonde Studierende. Stärkehaltiges strapaziert, Strukturen stabilisieren und der staatsbekannte Stillstand stresst mich. Stolze Stuckaturen, strahlende Sterne und Streifenhörnchen stimmen mich staunend. Struwwelpeter staubt zu dieser Stunde, stattdessen strebe ich stellvertretend in meiner (Arbeits-)Stelle stressfreie und stabile Standards an. Strand statt Stadt, Stadt statt Strand – ich strahle stets! An Ständen staune ich stehend. Stolpersteine stibitzen Stunden, stagnieren mich. Doch Stolpersteinbekämpfung macht stolz und stark!

 

Ich habe hier mitgemacht, um im stinklangweiligen Stillstand Studiertes mit Stift auf staubtrockenes Papier zu bringen, startklar zu sein und nicht stinkfaul zu werden.

 


Ich bin Sibylle, die sachte Schreiberin, die sanfte Schneiderin, die starke Solistin, die süffisante statt soloorientierter Serviererin, die starke Solokünstlerin, die schöne Stuhlliebhaberin, die Sonnenanbeterin, vom Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang – so soll Sache sein, die sorgenfreie Spezie, sogar die Schulter streichend.

 

Und ich habe hier mitgemacht, soviele Stunden sachte Seiten schreibend, so war die Situation sogar um Sport zu streichen.


Ich bin Erika,

ewig risikoreich initiativ kreativ ambitiös

anders kurlig interessiert riguros eindrücklich

ehrlich romantisch idiotisch kurios animalisch

altertümlich korrekt imposant reserviert einmalig…..

 

(Erster Buchstabe meines Namens mal vorwärts mal rückwärts mit Wörtern betitelt)


Ich bin Erna,

die emsige, eiserne Eisbergläuferin

erwischt, entkommen, enthüllt eingetaucht.

Erfreut erwacht, entflohen einer eitlen, eleganten engmaschigen

Einzäunung, ei, ei...

 

Und ich habe hier mitgemacht, um meinen Bedürfnissen Beachtung zu schenken ohne das Haus zu verlassen. Danke Barbara!